Nur zwei Wochen nach dem letzten Spieltag stand das Kellerduell gegen Weinheim an. Beflügelt von unserem letzten Sieg machen wir uns also am 03. März bei bestem Wetter auf den Weg nach Weinheim. Die Weinheimer hatten zwar bisher kein Spiel gewinnen können, waren aber vom DWZ-Schnitt in diesem Spiel sogar 3 Pünktchen besser. Ein Selbstläufer sollte es daher nicht werden, trotzdem waren wir optimistisch.

Manuel Günnigmann (1) war als erster fertig. In einem Franzosen konnte er einen Bauern gewinnen, nahm dafür aber einen Entwicklungsnachteil in Kauf. Nach einer kurzen wilden Phase mit einem angebotenem, aber nicht angenommenem Qualitätsopfer bot sein Gegner Remis. Kurz vorher hatte Schwarz großen Vorteil, aber auch die Schlussstellung war leicht besser für Manuels Gegner, das Remis ging aus unserer Sicht also in Ordnung.

Auch an Brett 7 lief eine sehr unterhaltsame Partie. Christian Dornblüth (7) stand sehr früh schon auf Gewinn, nachdem sein Gegner im 9. Zug ein inkorrektes Opfer gespielt hatte. Nachdem die gegnerische Dame etwas auf Abwege gekommen war, konnte Christian entscheidend Material gewinnen, kurz lag sogar ein Matt in der Luft. Für noch eine Mehrfigur ließ Christian allerdings die gegnerische Dame entkommen. Als noch mehr Bauern abgetauscht wurden, entstand am Ende ein Endspiel Dame + zwei Leichtfiguren gegen Dame + vier Bauern und kurz darauf endete die Partie im Dauerschach.

Bernd Schulenburg (3) hatte eine aussichtsreiche Stellung mit Angriffsmöglichkeiten. Aufgrund der vielen Figuren im Zentrum und offenen Linien war die Stellung nicht leicht zu spielen und das gegnerische Läuferpaar konnte bald Probleme bereiten. Irgendwann waren die ungedeckten Figuren zu viel und die verschiedenen Fesselungen nicht mehr zu verteidigen, sodass Material und die Partie verloren gingen.

Der Ausgleich ließ jedoch nicht lange auf sich warten, als Lauritz Jansen (2) kurz darauf seine Partie gewinnen konnte. Durch einen harmlos aussehenden Zug (den beide unterschätzt hatten) zwang er seinen Gegner, seine Königsstellung zu öffnen. Durch ungenaues Spiel seines Gegners konnte er dies mit seinen Schwerfiguren ausnutzen und so erst einen, dann zwei Bauern gewinnen. Bei immer noch offenem König reichte das zum Sieg.

Doch Weinheim konnte die Führung wieder ausbauen. René Steinbrügge (5) hatte in einer wilden Eröffnung zunächst scheinbar alle Probleme gelöst und einen Mehrbauern zulasten seiner Entwicklung erhalten. Das Endspiel gegen das Läuferpaar war jedoch schwer zu spielen. In mittlerweile schlechterer Stellung verlor er die Uhr aus den Augen und verlor auf Zeit.

Aber wie es sich für ein spannendes Duell gehört, konnten auch wir wieder ausgleichen. Thomas Vogt (6) konnte in einem Drachen mit entgegengesetzten Rochaden durch einen Fehler seines Gegners einen wichtigen Bauern gewinnen. Die Verwertung war etwas mühsam, und Weiß hätte durchaus wieder Vorteil erzielen können. Thomas gelang es letztendlich aber, noch einen Bauern zu gewinnen und in ein gewonnenes Endspiel abzuwickeln, welches er ohne Probleme zu Ende brachte.

Beim Stand von 3:3 kam es nun auf die letzten beiden Partien an. Dort sah es leider eher ungünstig für uns aus.

Bernd Zieger (8) hatte lange Zeit mit seinem Isolani zu kämpfen, bis er ihn zum Endspiel auflösen konnte. Die entstehende Stellung war durch mehrere schwache Bauern allerdings schwer zu spielen und sein Gegner konnte einen davon gewinnen. Das entstehende Turmendspiel war für Bernd schlechter, bis sein Gegner dieses in ein vermeintlich gewonnenes Bauernendspiel abwickeln wollte. Beide hätten jedoch hintereinander umwandeln können und das Damenendspiel vermutlich remis. Leider kostete ihn eine Ungenauigkeit nach viereinhalb Stunden Spielzeit den halben Punkt, als Bernd den König auf ein falsches Feld zog und seinem Gegner erlaubte, mit Schach umzuwandeln.

Zu diesem Zeitpunkt war schon länger absehbar, dass bei Florian Hennemann (4) ein Sieg schwer zu erreichen wäre. Nachdem sein Gegner am Damenflügel zwei Bauern gewinnen konnte, gelang es Florian, die Stellung zu verkomplizieren und den offenen König zu belästigen. Etwas Handfestes war jedoch nie zu holen und auch die knappe Bedenkzeit seines Gegners reichte nicht aus, sodass die Partie letztendlich remis endete.

Unser Ziel, uns durch einen weiteren Sieg ins Mittelfeld zu spielen, haben wir damit leider verfehlt. Wir sind nach wie vor knapp vor Weinheim in der Tabelle, sollten uns aber in den letzten beiden Spielen nochmal anstrengen, um vielleicht doch noch einen Punkt zu holen.

   
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